Willkommen in der Trotzphase. Diese Zeit ist geprägt von Stimmungsschwankungen, Schreien, Weinen und dem eigenen Willen. Das ist ganz normal und wird auch bald wieder vorbeigehen. Kinder lernen in dieser Zeit ihre eigenen Gefühle und den eigenen Willen erstmals kennen, welcher dann auch ausreichend getestet werden muss. Für die Kinder sind diese Gefühle etwas Neues. Sie müssen erst lernen, wie damit umzugehen ist. Die Rolle der Eltern hierbei ist, als starke Stütze neben den Kindern zu stehen, für sie da zu sein und ihnen in dieser Zeit Halt zu geben.
Was passiert in der Trotzphase?
Kinder lernen sich in dieser Zeit selbst kennen. Sie entwickeln ein Ich-Bewusstsein und ein stärkeres Selbstwertgefühl. Aufgrund ihres Alters und ihrer wachsenden Körpergröße und Agilität entdecken sie neue Freiheiten, die sie grenzenlos austesten möchten. Ein eigener Wille entsteht und möchte durchgesetzt werden. Dem gegenüber stehen Grenzen und Regeln der Eltern, an die eure Kinder nun stoßen. Besonders bei Kleinkindern wird in dieser Phase schnell die Frustrationsgrenze überschritten. Oft werden die Kinder dann von ihren eigenen Gefühlen überwältigt und können sich selbst nicht mehr kontrollieren. Übermüdung, Reizüberflutung oder das beharrliche „sich-Wehren“ sind Faktoren, die einen Gefühls- oder Wutausbruch auslösen. Kinder können ihre Wut und die anderen Gefühle noch nicht steuern, so bleibt ihnen nur der Weg alles rauszulassen, um mit den eigenen Emotionen fertig zu werden. Dein Kind befindet sich in einem Chaos der Gefühle, daher ist es wichtig, ihm liebevolle Unterstützung anzubieten und deinem Kind so zu helfen.
Was hilft beim Wutanfall?
Auch wenn es mitunter schwer möglich ist, sollten Eltern versuchen, ruhig und gelassen zu bleiben. Bis 10 zählen, tief durchatmen und kurz die Situation überdenken. Denn hinter jedem Wutanfall steckt auch ein Grund, warum sich Kinder gerade so verhalten. Das Verhalten der Erwachsenen sollte dann auf die jeweilige Situation angepasst werden. Wenn Kinder mit einer Situation überfordert sind, weil etwas einfach nicht so klappt, wie sie sich das vorstellen, dann hilft oft schon ein liebevolles Trösten und in den Arm nehmen. Wenn Kinder sich aber bestimmten aufgestellten Regeln widersetzen möchten, dann sollte man natürlich versuchen, konsequent zu bleiben. Die Kinder mit etwas Unerwartetem ablenken oder einen Kompromiss anbieten, kann hier Wunder bewirken. Dazu wird keiner übergangen.
Wie lange hält die Trotzphase an?
Wann die Trotzphase vorbei ist, kann nicht pauschal gesagt werden. Jedes Kind beginnt die Trotzphase in unterschiedlichen Lebenslagen und Altersstufen. Es handelt es sich um einen Übergang in die nächste Entwicklungsstufe im Leben. In dieser Zeit ist es wichtig, dem Kind so viel Liebe, Nähe und Geduld wie möglich entgegenzubringen. So die Zeit möglicherweise weniger intensiv oder verkürzt werden. Es geht den Kindern um das Austesten von Grenzen und der Entwicklung des eigenen Willens. Je eher dieser Willen gefestigt ist, lassen sich die Kinder auch auf die aufgestellten Regeln ein und akzeptieren sie. Dieser Prozess braucht aber individuell unterschiedlich viel Zeit und eine Menge Feingefühl sowie Geduld der Eltern.
Ja, die Trotzphase kann für alle Eltern mitunter kräftezehrend und auch mal laut werden. Aber das ist alles ganz normal und geht vorüber. Es ist wichtig, im Hinterkopf zu behalten, dass diese Zeit ein ganz großer Schritt in der kindlichen Entwicklung ist. Die Kinder entwickeln ihren eigenen Willen, ihre Persönlichkeit.
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