Wie geht man mit Gefühlsausbrüchen von Kindern um?

Gefühlsausbruch Kind

Kinder haben natürlich ein Recht auf ihre Gefühle. Auf alle, auch auf die, die für andere in ihrem Umfeld unangenehm sind. Dennoch ist es wichtig, Kinder ihre Gefühle ausleben zu lassen. Denn nur so können sie lernen, mit ihnen umzugehen. Wenn Eltern diese Gefühle sofort abbrechen und ihre Kinder versuchen, abzulenken, dann lassen sie ihre Kinder eigentlich mit ihren großen Emotionen allein. Dabei ist besonders Weinen und Wüten wichtig, weil es hilft, Erlebtes zu verarbeiten. Diese Gefühlsausbrüche tun auch den Kleinsten mitunter mal gut und helfen, Stress abzubauen. Zu diesem Ergebnis sind bereits einige Studien gekommen.

 

Auch wenn es mitunter nicht leicht fällt: Tränen und Zorn sind gut für das Selbstbewusstsein. Ohne die Fähigkeit, Trauer, Ärger, Zorn oder Wut zu fühlen und auszuleben, fällt das Entwickeln von Selbstbewusstsein und Durchsetzungsvermögen sehr viel schwerer. Natürlich heißt es nicht, dass Eltern ihre Kinder weinen lassen müssen, damit sie sich zu selbstbewussten Kindern entwickeln. Es bedeutet vielmehr, dass Eltern die Gefühle ihrer Kinder zulassen und aushalten sollten. Anstatt Angstgefühle von Kindern klein- oder auszureden, ist es hilfreicher, Kinder in den Arm zu nehmen und zu sagen: "Ja, ich verstehe, dass du Angst hast", und erst danach zu versuchen, den Kind zu helfen, seine Angst zu überwinden.

 

 

Kinder müssen Gefühle erst lernen

Nicht nur das Regulieren der Gefühle muss von den Kindern erst erlernt werden, auch die Gefühle selbst müssen nach und nach durch Erfahrungen verinnerlicht werden. Kinder brauchen jedoch Vorbilder, die offen mit ihren Gefühlen umgehen, mit ihren Kindern darüber sprechen und ihnen zuhören. Eltern müssen keine perfekte Fassade wahren.

 

Kinder lernen von Erwachsenen, ob es richtig und möglich ist, zu zeigen, dass man sich hilflos fühlt oder ärgerlich ist. Jedes Gefühl ist ganz normal und wird im Laufe des Lebens auf jede Person zukommen. Umso wichtiger ist es, Kindern das richtige Handwerkszeug zu geben, mit ihrem Gefühlen umzugehen. Natürlich brauchen Kinder hierfür auch eine ehrliche und authentische Resonanz auf ihr Verhalten.

 

Wenn ein Elternteil seinem Kind mit ruhiger, leiser Stimme mitteilt: "Ich bin jetzt richtig wütend auf dich!", passen Ton und Botschaft nicht zusammen, und das Kind kann mit dieser Information nichts anfangen. Kinder dürfen auch mitbekommen, wenn ihre Eltern wütend oder traurig, genauso aber auch stolz oder fröhlich sind. Wenn Eltern merken, dass ihr Kind etwas beschäftigt, sollten sie sich nicht sofort daranmachen das Problem zu lösen oder das Kind zu trösten. Denn die Kleinen lernen nur, mit ihren Gefühlen umzugehen, wenn sie die Chance bekommen, ihre Probleme selbst zu lösen oder es zumindest zu versuchen. 

 

 

Die Aufgabe der Eltern

Schreikind

Eltern sollten zu jeder Zeit dafür da sein, ihre Kinder gefühlsmäßig zu unterstützen. Sie sollten ihnen allerdings nicht ihre Gefühle abnehmen oder verdrängen. Für die eigene Persönlichkeitsentwicklung ist es von großer Bedeutung Gefühle zu erleben und mit ihnen umzugehen.   

 

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