Eine gute Kita zu finden, ist mitunter gar nicht so leicht. Natürlich ist bei der Kitawahl einiges zu beachten: Das pädagogische Konzept und der Erzieherschlüssel sind wichtig, dazu kommen aber noch allerlei persönliche Faktoren wie die Wohnortnähe, die Öffnungszeiten, das Essensangebot und die Vielseitigkeit der Ausflüge. Natürlich möchten wir auch, dass unser Kind gut versorgt ist und auch entsprechend gefördert wird.
Oft, besonders in den Großstätten, kommt es vor, dass ein Kita-Platz zumeist schon beantragt werden muss, bevor das Kind auf der Welt ist. Haben Eltern einen Platz in ihrer Wunsch-Kita gefunden, ist die Freude groß. Verständlicherweise bei all den Kriterien. Doch was ist, wenn die Realität ganz anders aussieht und die Eltern sehr unzufrieden mit der Kita sind?
Eine schwierige Frage. Schließlich möchte man niemandem auf die Füße treten, ist sich unsicher wie oder wen man ansprechen sollte und eventuell schleichen sich auch Zweifel ein ob überhaupt. Zunächst ein Tipp: Mach dir selbst nicht zu viel Druck. Solange es sich nicht eine um tatsächliche Gefährdung deines Kindes handelt, ist es völlig in Ordnung sich über all diese Dinge Gedanken zu machen. Denn meist machen wir sie uns zum ersten Mal. Kurze Tipps vorab:
- Geh in den Austausch mit anderen Eltern. Eventuell können sie dir Sorgen nehmen, deine Wünsche bestärken oder dir auch einfach nur einen Tipp geben.
- Atme tief durch und bleib zuversichtlich. Du möchtest schließlich nur das Beste für dein Kind.
- Lass dich nicht durch andere Meinungen uns Ansichten zu stark verunsichern. Denk über andere Ansichten nach aber höre auf dein Bauchgefühl.
- Rede mit deinem Kind. Frag dein Kind, wie es ihm/ihr geht. Fühlt es sich wohl in der Kita? Manchmal stoßen uns Dinge auf, mit denen unsere Kinder aber vollkommen glücklich sind.
Wie geht es weiter?
Zunächst ist zu sagen, dass Beschwerden über sehr unterschiedliche Wege sowie einem breiten Spektrum an Themen (Konzeption, pädagogische Arbeit mit dem Kind, Zusammenarbeit mit den Eltern, Hygiene, Organisatorisches, Aufsichtspflicht/Sicherheit…) kommen können. Aus diesen Gründen, gibt es mehrere Möglichkeiten, sein Anliegen loszuwerden. Ein wichtiger Tipp: Sei es eine Beschwerde, eine Kritik oder auch nur eine Frage. Versuch sie konstruktiv zu formulieren. Du wirst es sicherlich aus eigener Erfahrung kennen. Niemand möchte sich angegriffen fühlen oder ist danach gerne gesprächs- oder kompromissbereit. Überlege dir also vorab auch, wie du dein Anliegen aussprechen möchtest. Das wird dir helfen, dich sicherer und verstanden zu fühlen.
Wer sind meine AnsprechpartnerInnen?
MitarbeiterInnen/ ErzieherInnen: Das erste Gespräch sollte aus Fairnessgründen immer mit den Erziehern in der Gruppe gesucht werden. Wenn der Anlass kein Thema für das Gespräch zwischen Tür und Angel ist, dann kannst du natürlich auch einen Termin vereinbaren. Oftmals kann man dort schon genauer besprechen, womit man selbst ein Problem hat oder allgemeine Bedenken äußern. Wichtig hierfür ist ein vertrauensvoller Umgang mit den Erziehern. So kommt es dann auch zu einem offenen und ehrlichen Gespräch mit den betroffenen Personen. So überlegt ihr gemeinsam, wie eine Lösung gefunden werden kann.
Die ElternvertreterInnen: Natürlich kannst du auch mit den Elternvertretern sprechen. In jeder Kita gibt es in den einzelnen Gruppen Elternvertreter, die zu Beginn eines jeden Kitajahres von den Eltern gewählt werden. Die Elternvertreter sind dafür da, um in Konfliktsituationen mit den Beteiligten zu sprechen und dabei zu helfen den Konflikt beizulegen.
Die Kita-Leitung: Manchmal bringt das Gespräch mit den ErzieherInnen der Gruppe nicht den gewünschten Ausgang. Folglich kann natürlich auch mit der Kitaleitung das Gespräch gesucht werden. Auch sie ist dafür da, zwischen Eltern und ErzieherInnen zu vermitteln und sich um Probleme und Anliegen der Eltern zu kümmern. Es findet sich nicht immer sofort die Lösung für alle Probleme. Es braucht oftmals etwas Zeit, damit Lösungsansätze gefunden und ein neuer Weg gegangen werden kann. In diesem Fall sollte die Einrichtung jedoch eine Rückmeldung über die voraussichtliche Bearbeitungsfrist geben.
Der Träger: Wenn das Problem nicht intern im Kindergarten geklärt werden kann, dann gibt es die Möglichkeit mit dem Träger des Kindergartens zu sprechen. Hierbei ist es nicht relevant, ob die Kita einer kirchlichen, kommunalen (Stadt/Gemeinde) oder gewerblich-privaten Trägerschaft unterliegt. Der Träger hat mehr Einfluss als z.B. die Kita-Leitung. Wenn das Problem nun z.B. mit der Kita-Leitung besteht, führt kein Weg daran vorbei, sich mit dem Träger auseinander zu setzen.
Der Kitawechsel
In den meisten Fällen ist ein Kita-Wechsel nur dann sinnvoll, wenn das Problem nicht anders gelöst werden kann. Wenn ein Problem nur in einer Gruppe vorliegt, kann es mitunter auch Sinn machen, einen Gruppenwechsel zu erfragen. Hier halten sich die Neuerungen für dein Kind dann in Grenzen. Wenn du aber fest entschlossen bist, die Kita zu wechseln, dann mach dich frühzeitig auf die Suche nach einer neuen Kita. Mitunter kann das auch etwas dauern.
Schau dir die neuen Kitas genau an. Was ist dir wichtig? Liegen die Probleme in dieser Kita auch vor? Mach dir ein erstes Bild von der dort geleisteten Arbeit, den Mitarbeitern und der Atmosphäre. Und auch hier: Höre auf dein Bauchgefühl.
Erfahrungen zufolge fällt es den Kindern meistens gar nicht so schwer, die Kita zu wechseln. Natürlich kann das aber auch von Kind zu Kind variieren. Auch ist es davon abhängig, in welcher Entwicklungsphase es gerade steckt. Versuch daher, dein Kind bestmöglich auf den Wechsel vorzubereiten. Schaut euch gemeinsam die Einrichtung an und nutzt Veranstaltungen, wie beispielsweise den „Tag der Offenen Tür“ oder ein Fest, um einen Einblick zu erhalten.
Noch ein Tipp hierzu: Fertige mit deinem Kind einen Steckbrief an und schickt diesen im Vorfeld an die Kita Gruppe. So wissen die anderen Kinder sofort Bescheid, dass sie bald ein neues Mitglied in der Gruppe haben.
Der erste Tag im neuen Kindergarten
Viele Eltern fürchten sich vor dem ersten Tag in der neuen Kita. Dabei ist zumeist alles halb so schlimm wie gedacht. Im Grunde genommen ist der erste Tag in der neuen Kita wie der erste Tag in der alten Einrichtung. Am ersten Tag wird dein Kind wahrscheinlich nur für wenige Stunden im Kindergarten bleiben, damit keine Überforderung aufkommt. Je kleiner die Kinder sind, desto einfach gestaltet sich häufig der Wechsel. Das liegt daran, dass sie sozial noch nicht so fest verankert waren und sich keine jahrelangen Freundschaften gebildet haben.
Damit dein Kind leichter Freunde finden kann, kannst du dich außerdem am Nachmittag mit anderen Müttern verabreden, um die Kinder aneinander zu gewöhnen. Besucht doch einmal gemeinsam den neuen Spielplatz in der Gegend. Denk dennoch immer daran, dass eine neue Umgebung zunächst sehr einschüchternd wirken kann. Dein Kind braucht natürlich Zeit, um sich an die neue Situation zu gewöhnen. Bleib daher ruhig und geduldig, wenn es anfangs zu Schwierigkeiten kommen sollte.
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