Babys und Kleinkinder nehmen die Welt mit ihren Sinnen wahr. Den ganzen Tag über erleben sie etwas zum ersten Mal. Das ist aufregend, spannend aber natürlich auch sehr fordernd für den Körper und ihr Gehirn. Umso verständlicher also, dass Babys und Kinder Pausen brauchen. Hier erhaltet ihr eine Übersicht, warum Pausen und Ruhezeiten für Kinder wichtig sind und wie ihr sie in den Alltag integrieren könnt.
Kinder brauchen Ruhepausen
In einer Welt voller Reize bleiben Ruhezeiten mit am Wichtigsten für Kinder. In dieser Zeit lernen und entwickeln sich Kinder genauso viel weiter, wie in den Momenten in denen sie etwas aktiv erleben. In den Pausen kommen sie selbst zur Ruhe, können Energie auftanken und Kraft sammeln für weitere Erlebnisse.
Es gibt für Kinder viele Möglichkeiten sich zu entspannen und auszuruhen. Vorlesen und dabei einer Geschichte lauschen, malen, träumen, schlafen oder Musik hören sind einige Beispiele. Besonders der Fernseher sollte vermieden werden. Auch wenn Kinder ruhig wirken, das Bild, der Inhalt und die Geräusche beschäftigen Kinder ohne Unterbrechung. Es wirkt daher nicht förderlich zur Ruhe zu kommen.
Die Ruhephasen können je nach Alter und Entwicklungsphase variieren und über den ganzen Tag verteilt werden:
- nach dem Sport, nach wildem Spiel, nach dem Toben
- nach dem Kindergarten oder der Schule, nach den Hausaufgaben
- nach besonders aufregenden Erlebnissen
Tipp: Mehrere Termine sollten mit Kindern nicht immer direkt hintereinander gelegt werden. Auch nach der Kita kann eine Pause helfen und Kinder für den restlichen Tag wieder stärken.
Abwechslung macht Freude
Lasse dein Kind seine Form finden, wie es am besten ausruhen kann. Manche Kinder möchten allein sein, andere Kinder suchen die Nähe ihrer Eltern. Manche Kinder hören gerne Musik, andere Kinder schauen sich lieber Bücher an.
Gib deinem Kind einen Platz zum Alleinsein. Es muss nicht das eigene Zimmer sein. Ein Versteck im Garten, auf dem Balkon oder eine „Höhle“ unter dem Tisch können auch als Rückzugsmöglichkeit genutzt werden. Hilf deinem Kind dann am besten auch Ruhe zu finden. Nimm es in den Arm, kuschel und schmuse mit deinem Kind. Eventuell möchte es auch etwas erzählen oder ihr lest gemeinsam eine Geschichte.
Rituale helfen immer: Rituale geben Kinder Sicherheit. Es kann also helfen ein Ritual für eine Pause einzuführen. Natürlich wird es etwas dauern, bis das Ritual komplett eingeführt ist. Führe beispielsweise in der Familie feste Ruhezeiten ein, z.B. eine halbe Stunde nach dem Mittagessen. Lies deinem Kind vor dem Schlafengehen vor. Auch das kann helfen in den Nachtschlaf zu finden. Sprich mit deinem Kind vor dem Schlafengehen über den Tag. Wichtig dabei ist, das Erzählte nicht zu bewerten. Es reicht, einfach nur zuzuhören.
Der Mittagsschlaf
Der Mittagsschlaf ist meist das erste Ritual, dass ganz selbstverständlich in viele Familien einzieht. Die ideale Zeit für den Mittagsschlaf liegt zwischen 12:00 und 14:30 Uhr, vorzugsweise direkt nach dem Essen. Der Körper kann sich dann auf die Verdauung und das Gehirn auf die Verarbeitung des Erlebten konzentrieren, während der Geist zur Ruhe kommt. Um einen Schlafrhythmus zu entwickeln, sollte täglich etwa dieselbe Zeit gewählt werden.
Babys benötigen tagsüber noch wesentlich mehr Schlaf als Kleinkinder. Mit einem halben Jahr sind drei bis vier Stunden nicht ungewöhnlich, diese verteilen sich aber in der Regel über den Tag. Kinder mit zwei Jahren hingegen brauchen oft nur noch etwa ein bis zwei Stunden, die in der Mitte des Tages liegen. Im Kindergartenalter kann eine halbe Stunde bis Stunde durchaus genügen.
Wie viel Schlaf Kinder zwischendurch tatsächlich brauchen, ist vor allem von den Aktivitäten und Erlebnissen des Vormittags abhängig. Kinder, die körperlich und geistig viel Beschäftigung haben, sind zur Verarbeitung und Erholung auf längere Pausen angewiesen als solche, die weniger Eindrücken und Anstrengungen ausgesetzt sind.
Auch wenn eine Ruhezeit oder der Mittagsschlaf bei Kindern nicht als sonderlich beliebt angesehen wird, bleibt er als wichtiger Teil der kindlichen Entwicklung bestehen. Über das Ausruhen und Schlafen entwickeln sich Kinder sogar erst weiter. Versuchen wir also den Kindern ihre so kostbaren (Ruhe-) Zeiten weiter schön zu machen.
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