Motivation nach dem Zwischenzeugnis nicht verlieren, sondern neu durchstarten

Zwischenzeugnis

Angekommen im neuen Jahr stehen auch bald schon wieder die Halbjahreszeugnisse vor der Tür. Für viele Kinder und Eltern sind diese mit den unterschiedlichsten Emotionen verknüpft. Doch auch, wenn die Zeugnisse in diesem Jahr mal nicht wie erwartet, oder besser als gewünscht, ausfallen sollten, ist das noch kein Grund zur Panik. Die Zwischenzeugnisse machen vielen Kindern und auch ihren Eltern Sorgen. Während die Zensuren in einigen Schulfächern sehr gut sind, fallen in anderen einige Schwächen auf. Im Folgenden gibt es einige Tipps, wie sich Kinder und Eltern nach den Zeugnissen wieder neu motivieren und frisch durchstarten können. 

 

Die Zwischenzeugnisse, die auch Halbjahreszeugnisse genannt werden, gelten nur als eine Orientierungshilfe für Eltern und Schüler sowie für die Lehrer. Es ist noch nichts in Stein gemeißelt oder entschieden über den weiteren Werdegang. Es ist lediglich eine Orientierung, eine Erinnerung oder auch ein Hinweis über den bisherigen Leistungsstand. Bis zum nächsten Zeugnis kann sich noch einiges ändern, besonders wenn die Lehrer sehen, dass das Kind motiviert ist und Zeit in das Lernen investiert.

 

Was sagt das Zwischenzeugnis aus?

Das Zwischenzeugnis soll Kindern und Eltern über den schulischen Leistungsstand informieren. Das Zeugnis gibt auch immer nur Auskunft über einen gewissen Zeitraum: Vom Sommer bis zum Winter. Daher kann auch nur die schulische Leistung aus diesem gewissen Zeitraum beachtet werden. Persönliche Einflüsse, Fehltage oder Lehrerwechsel werden aus Leistungssicht in dem Zeugnis nicht berücksichtigt. Daher sollten Eltern auch immer sehr differenziert mit den Zeugnissen ihrer Kinder umgehen und auch die gesamte Lebenswelt aus dieser Zeitspanne betrachten.

 

Tipps zum Zwischenzeugnis Schule

Tipps zum Umgang mit dem Zwischenzeugnis

  • Verbesserungen wertschätzen. Eltern sollten das Zeugnis ihres Kindes genau betrachten. Auch wenn es keine außerordentliche Steigerung ist, sollte jede Verbesserung zum letzten Zeugnis gelobt werden. Das motiviert, sich in diesem Fach weiter anzustrengen.
  • Schlechte Noten besprechen. Schlechte Noten auf dem Halbjahreszeugnis sind kein Grund für eine Strafe. Diese kann Unlust und Unsicherheit mit sich ziehen. Vielmehr sollten Eltern und Kind in Ruhe jede einzelne Note besprechen:

FRAGEN SIE IHR KIND, WIE SICH DIE NOTE ZUSAMMENSETZT:

  • Welche Note hatte es in der Klassenarbeit?
  • Wie schätzt der Lehrer oder die Lehrerin die mündliche Leistung ein?
  • Überlegen Sie gemeinsam, welche Gründe die Note haben könnte:
  • Schlechte Noten kommen nicht aus dem Nichts. Oftmals gibt es ganz spezielle Gründe, warum in einem Schulfach eine Note auf dem Zeugnis steht, mit der man eigentlich unzufrieden ist. Hier ist es wichtig, dass Eltern mit ihrer Kindern ins Gespräch gehen und versuchen zu ermitteln, was die individuellen Gründe sein können. Hier ein paar Beispiele: 

 

  • Überforderung, Unterforderung, Fehlendes Interesse, Familiäre Probleme, Mobbing in der Schule, Probleme mit einem Lehrer, Prüfungsangst, Schlafmangel, Abwesenheit vom Unterricht, Fehlendes Selbstbewusstsein in einem Fach

Um im neuen Schuljahr motiviert weitermachen oder gar durchstarten zu können, müssen zuerst immer die Hintergründe aufgearbeitet werden. Motivation kann nur dann entstehen, wenn man mit vollem Herzen und auch Willen dabei ist. Schulkinder sollten grundsätzlich immer mit einem guten in das zweite Schulhalbjahr starten. Für dieses gute Gefühl müssen mitunter negative Gefühle erst aufgeklärt werden. Auch hier sollten Eltern mit ihren Kindern ins Gespräch gehen und die aktuelle Schulsituation besprechen.  

 

Wurden die Klassenarbeiten nicht genug vorbereitet? Ist dein Kind zu unsicher, um sich im Unterricht zu melden? Fühlt sich dein Kind falsch bewertet? War die Note in der Klassenarbeit nur ein Ausrutscher? Liegt es an einem bestimmten Thema in dem Fach? Oder findet dein Kind keinen Zugang zu dem Fach? Gibt es vielleicht Probleme mit Mitschülerinnen und Mitschülern oder mit einer Lehrkraft?

 

Nach einem klärenden Gespräch können Eltern so spezifisch auf die Probleme und Unsicherheiten des Kindes eingehen und unterstützen es in seiner Entwicklung. Auf dem Weg zu besseren Noten helfen gemeinsam erarbeitete Regeln und Grundsätze. Weiterhin ist es wichtig, dass sich sowohl die Kinder als auch die Eltern an diese Regeln halten.

 

Der nächste Schritt ist dann also das Angebot von Hilfe. Wie diese Hilfe aussehen kann, ist ganz individuell. Unterstützung kann sowohl von Dritten in Form von Nachhilfeangeboten erfolgen, als auch von den Eltern. Dies sollte möglichst immer der erste Schritt sein, da sich Kinder bei Ihnen Eltern immer am Sichersten fühlen. Zudem wird die Bindung gefestigt.  

Gemeinsam die nächsten Schritte und Lösungen besprechen:

 

Wie kann eine optimale Vorbereitung für die nächste Klassenarbeit aussehen? Wird Nachhilfe benötigt? Wie kann Schüchternheit oder Prüfungsangst bekämpft werden?

 

Tipps und Tricks für das Lernen im neuen Halbjahr

Lernplan aufstellen

  • Ein detaillierter Lernplan hilft Kindern beim Zeitmanagement. Gib deinem Kind in jedem Fall die Möglichkeit an der Entwicklung des Planes mitzuwirken, um die eigene Einschätzung einzubringen und zu lernen, die gegebene Zeit sinnvoll und effizient einzuteilen. Beachtet dabei die Länge der Lerneinheiten pro Tag. Nach einiger Zeit können die Informationen schlechter verarbeitet werden und eine Pause ist nötig. Weiterhin ist es häufig effizienter, beispielsweise 15 Minuten pro Tag Vokabeln zu üben als 5 Stunden an nur einem Tag.

 

Schritt für Schritt Lernen

  • Ziele sollten immer realistisch gesetzt werden. Diese wirken motivierend und geben Kindern Selbstvertrauen, da es die gesteckten Ziele erreicht und sich somit Schritt für Schritt den besseren Noten nähert. Unrealistische Ziele nehmen Kindern die Motivation, da es sich scheinbar kaum lohnt zu versuchen die Ziele zu verfolgen.

 

Eigenständigkeit fördern

  • Ziel sollte es immer sein, dass Kinder auch wirklich verstehen, was sie lernen. Wenn dies nicht so ist, sollten andere Wege gefunden werden. Das können andere Lerntechniken oder Hilfestellungen von Dritten sein. Nach einer ausführlichen Erklärung und einer gemeinsamen Übung ist die eigenständige Weiterarbeit von großer Bedeutung. So entwickelt Ihr Kind die Gewissheit, in der Lage zu sein, Aufgaben eigenständig zu lösen. Dieses Selbstvertrauen ist vor allem während der Klassenarbeiten wichtig.

 

Druck rausnehmen 

  • Ergänzend zu realistischen Zielen ist die Vermeidung von Druck, jeglicher Art, aber besonders der Leistungsdruck, sehr wichtig. Kinder benötigen häufig mehr Lob. Druck und Schuldgefühle bewirken oft das Gegenteil der gewünschten Reaktion. Kinder geben schneller auf und sind frustriert oder unmotiviert. Werden schon kleine Erfolge und Verbesserungen gelobt steigt die Motivation und das Kind sieht, dass es in der Lage dazu ist sich zu verbessern. 

 

Das Zwischenzeugnis ist das was es ist. Kindern und Eltern dient es als Orientierung, als Lob oder auch als kleine Erinnerung jetzt nochmal loszulegen. Bevor das Durchstarten gelingen kann, sind Gespräche zwischen Kindern und Eltern aber noch besonders wichtig. Nehmt den Druck raus, probiert verschiedene Lernmethoden aus und setzt euch gemeinsame Ziele. Jeder lernt lieber, wenn er auch weiß wofür. 

 

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