In den ersten drei Lebensjahren passiert bei kleinen Kindern unheimlich viel. Sie lernen sich selbst und ihre Umwelt immer besser kennen. Dabei entwickelt sich jedes Kind verschieden schnell und in den unterschiedlichsten Ausprägungen. Doch alle Kinder haben einige kleine und auch große Entwicklungsschritte gemeinsam. Wie sich ein Kind in den ersten drei Lebensjahren entwickelt erfährst du jetzt.
Das erste Lebensjahr eines Kindes - Wie verhält und entwickelt sich mein Baby?
Das erste Lebensjahr eines Kindes ist sowohl für die Kinder als auch die Eltern das wohl spannendste und erlebnisreichste Lebensjahr. Bereits kurz nach der Geburt nimmt ein Baby seine Umwelt mit allen Sinnen wahr. Babys sind ausgestattet mit einem reichen Verhaltensrepertoire zum sozialen Austausch und einer fast grenzenlosen Lernkapazität, vorausgesetzt ihre Umwelt bietet, die für einen Erfahrungsgewinn nötigen Sinneseindrücke. Babys begeben sich mit allen Sinnen auf Entdeckungstour und suchen Kontakt mit Menschen, die ihnen zugewandt sind. Die Sinne sind zwar allesamt funktionsfähig, reifen aber erst noch in den folgenden Lebensmonaten. So können sie mit zunehmender Zeit zunächst nur Umrisse von Personen wahrnehmen, bis die die Person vor sich mit allen Details betrachten können. Besonders beobachten sie Augen und Mund mit ihren Bewegungen. Das Aussehen von Vertrauten, ihr Geruch und die Nähe bedeuten für sie Geborgenheit, Liebe und Schutz. Mit wenigen Monaten äußern Babys ihre Bedürfnisse, Befindlichkeiten und ihr Interesse zunehmend durch Körperhaltung, Mimik, Gestik, Blickverhalten und Laute. Die Umgebung und Mitmenschen werden ab fünf bis sechs Monaten deutlich wahrgenommen und auch auf sie reagiert.
Um den achten Lebensmonat kann eine plötzlich auftretende Skepsis fremden Personen gegenüber eintreten. Das „Fremdeln“ ist ein normaler Entwicklungsprozess, der von Kind zu Kind individuell verläuft. Ab dem neunten Lebensmonat richtet ein Baby sein eigenes Verhalten nun bewusst am Verhalten eines anderen Menschen aus. Es kann einem Fingerzeig mit den Augen folgen, Aktionen anderer Menschen nachahmen oder auf erwünschte Objekte zeigen. In Geschichten beispielsweise zeigen sie auf Bilder, die ihnen besonders gut gefallen oder können deinem Finger folgen, wenn du ihnen etwas Bestimmtes zeigen möchtest.
Kinder lesen Gesichter und Körperhaltungen und entscheiden daraufhin intuitiv, ob sie sich wohlfühlen. Aus diesem Grund ist es wichtig, Babys eine ruhige und freundliche Stimmung entgegenzubringen, in der sie sich sicher und geborgen fühlen können. Kinder im ersten Lebensjahr spielen und erkunden mit ihrem ganzen Körper. Besonders die Hände und der Mund sind aktiv beim Ertasten. Auch wenn sie sich meist nur über Laute äußern, können sich Babys ab dem sechsten Lebensmonat gut an Dinge und Personen erinnern sowie Wissen aufnehmen und speichern. Sind in Bücher Bilder zu sehen, die ihnen vertraut vorkommen, so werden sich auch hier die Kinder erinnern und versuchen es durch Laute oder Gestik zu zeigen. Die Konzentrationsfähigkeit von unter Einjährigen ist noch sehr gering. Sie lassen sich schnell ablenken, da das Interessanteste ihre Aufmerksamkeit erhält. Auch die Sprachentwicklung lässt sich von Büchern und Vorlesen beeinflussen, da Kinder von Gesprochenem lernen. Sie beobachten den Klang der Stimme, die Aussprache, Betonungen und das Wort an sich. Sie speichern diese Charakteristika eines Wortes oder versuchen es direkt mit ihren Lauten nachzumachen.
Wie geht es im zweiten Lebensjahr meines Kindes weiter?
Im zweiten Lebensjahr eines Kindes stehen Erkundung und Interaktion mit der Umwelt im Vordergrund. Besonders durch das, im zweiten Lebensjahr zunehmend komplexer verlaufende Spielen, lernen Kinder. Materialien, Formen und Farben werden erkundet und mit zunehmenden Lebensmonaten wird funktionsgerechter damit umgegangen: Mit Klötzen wird gebaut, mit Stiften gekritzelt und Sand geschüttet. Auch Bücher werden für Kinder interessanter, da mit ihnen alleine umgegangen werden kann. Das Blättern der Seiten und auch die anschaulichen Abbildungen werden genauestens beobachtet und sich damit identifiziert. Sie lenken hierauf auch zunehmend ihre Konzentration und können sich ein paar Minuten am Stück hiermit beschäftigen. Sichtbar werden mit der Zeit auch planvolle Handlungen, da die Vorstellungskraft der Kinder stetig zunimmt. Die Kinder entwickeln langsam Fantasie. So können sie auch den Geschichten in Büchern zunehmend folgen. Da im zweiten Lebensjahr die Sprachentwicklung weiter ausgebaut wird und mit ungefähr 18 Monaten die 50-Wörter-Grenze erreicht ist, sprechen die Kinder zunehmend über ihre Handlungen. Auch hier ist besonders das gesprochene Wort besonders wichtig. Die Kinder lesen ihren Menschen gegenüber und lernen ständig dazu. Gemeinsames Lesen und unterstützen ist für die Kinder besonders prägend, außerdem fördert es ihre Konzentration. Durch spannende Geschichten und ein anschauliches Vorlesen fällt es ihnen leichter, sich nur hierauf zu konzentrieren. Bei Kindern entsteht ein gewisses Ich-Bewusstsein. Sie nehmen sich nun als eigenständigen Menschen wahr, der aber die Kontrolle behalten möchte. Dennoch sprechen sie über sich und andere meist pauschalisiert, da sie noch nicht zwischen Realität und Vorstellung unterscheiden können. Lernt das Kind beispielsweise aus einer Geschichte wie ein Hund aussieht, dann wird zunächst jedes vierbeinige, flauschige Tier als Hund bezeichnet.
Welche Entwicklungsschritte spielen bei Kindern im dritten Lebensjahr eine Rolle?
Im dritten Lebensjahr eines Kindes entwickelt sich zunehmend ein „so-tun-als-ob Spiel“. Die Kinder übertragen ihre Vorstellungen und Ideen auf die Realität und spielen diese Situationen durch. Situationen aus Büchern sind hier nicht selten wiederzufinden. Auch das Spiel mit anderen Kindern wird interessanter, wobei es meist aus gegenseitiger Imitation besteht. Das Teilen stellt eine große Entwicklungsaufgabe für Kinder im dritten Lebensjahr dar und kann Konflikte unter den Kindern hervorrufen. Durch Konsequenz und Kreativität findet sich hier aber schnell eine Lösung. Das zunehmende Selbstbewusstsein mündet in der Trotzphase. Sie ist geprägt vom „Grenzen austesten“ und von Gefühlsausbrüchen. Auch hier vermittelt Konsequenz, aber auch Verständnis gegenüber dem Kind, die von ihm benötigte Sicherheit. Geschichten und das darüber Sprechen vermitteln den Kindern dieses Verständnis. Im dritten Lebensjahr haben Kinder ein gewisses Maß an Mitgefühl entwickelt, auch durch Geschichten, die dieses vermitteln, und können sich in andere Personen hineinversetzen. Ihre Sprachentwicklung ist so weit vorangeschritten, dass sie über ihre Emotionen sprechen können. Besonders im dritten Lebensjahr lernen Kinder durch Gespräche und Geschichten neue Wörter und fördern so ihre Grammatik. Daher ist es wichtig, so viel wie möglich über gelesene Geschichten anschließend zu sprechen und den Kindern einfache Fragen zu stellen. Präpositionen (auf/unter) werden von den Kindern zunehmend verstanden und auch Ein- und Mehrzahl wie auch die Zahlen sind den Kindern bekannt. Ein Wiederholen festigt das Wissen der Kinder. Die Kinder sind offen und neugierig gegenüber neuen Situationen, Geschichten und Fragen und lassen sich auch gerne auf diese ein.
ErzieherInnen Fortbildung zum Thema "Spiel, Spaß und Bewegung in der Kita"
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